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Nicola Küppers, Grundschulleiterin in Mülheim an der Ruhr

Foto: Nicole Küppers © Fotostudio Köhring, Mülheim

Die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr ist eine von bisher 2.125 Schulen im neuen Startchancen-Programm. Nicola Küppers, Leiterin der zweimal mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schule, berichtet, welche Pläne sie für die Fördermittel hat und was sie sich von Schulträger und Ministerium wünscht, damit das Startchancen-Programm ein Erfolg wird.


Welche Pläne haben Sie mit dem Startchancen-Budget?

Nicola Küppers: In unserer schulischen Steuergruppe setzen wir uns immer Schulentwicklungsziele, auch unabhängig vom Startchancen-Programm. Aktuell haben wir vor, uns in unseren Ansätzen zur datengestützten Unterrichtsentwicklung weiterzuentwickeln. Wir lösen die Stundenplan-Struktur auf und berechnen mithilfe unserer Daten, was die Kinder lernen müssen. Dafür brauchen wir unter anderem flexiblere Räume und wollen große Plenumstische anschaffen, an denen wir gemeinsam lernen, erklären, diskutieren oder auch feiern können. Diese Tische wollen wir unter anderem aus dem Startchancen-Budget finanzieren, genauer aus Säule 1 des Budgets, die für Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung vorgesehen ist. Außerdem tun wir uns gerade mit anderen Startchancen-Schulen in Mülheim zusammen, um Synergien zu erzeugen. Gemeinsam werden wir uns eine gute Institution suchen, die unsere Schulentwicklungsprozesse sowie auch die Evaluation und Trainings dieser Prozesse begleitet. Für eine einzelne Schule ist so etwas sehr teuer, aber nur wenige haben die Möglichkeit, eine staatliche Prozessbegleitung der Schulentwicklung zu bekommen. Wir arbeiten schon jetzt schulübergreifend inhaltlich zusammen. Zum Beispiel tauschen wir uns aus, wie an den verschiedenen Schulen strukturiert Leistungsfeststellung und Diagnostik stattfinden und welche digitalen Tools dabei helfen können.

Säule 3 des Startchancen-Budgets ist für Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams gedacht. Wissen Sie schon, wie Sie das investieren?

Wir haben überlegt, wo in unseren multiprofessionellen Teamstrukturen noch Bedarf besteht und haben dann Personal ausgeschrieben. Ich glaube, diese Personal-Säule ist großartig und sehr hilfreich für viele Schulen. Aber noch lieber wäre es mir, wenn ich mehr Entscheidungsfreiheit hätte, was für Personal ich brauche. Zum Beispiel kann ich keine Ergotherapeutin von dem Geld einstellen, obwohl wir gut eine gebrauchen könnten. Oder ich würde das Geld auf 15 Studierende verteilen, die ich dann stundenweise sehr flexibel einsetzen könnte. Das wäre für mich unter Umständen ertragreicher als eine Einzelkraft in Vollzeit.

Was wünschen Sie sich vom Schulträger und vom Ministerium?

Ich fände es gut, wenn es verlässliche, prozessbegleitende Kommunikationsräume zwischen Schulträger, Schulaufsicht und der Einzelschule gibt, die lösungsorientiert die Entwicklung unterstützen. Die Schulautonomie sollte so weit gestärkt werden, dass die rahmenden Zuständigkeiten für innere und äußere Schulangelegenheiten im Dienst der Entwicklung der Schule stehen. Wir benötigen eine Kultur des Gelingens, in der sich alle Beteiligten kooperativ verpflichtet fühlen, sich aufeinander zuzubewegen. In Mülheim läuft das inzwischen recht gut. Man muss nicht mehr anderthalb Jahre Überzeugungsarbeit leisten, wenn man zum Beispiel einen zusätzlichen Raum braucht, um Eltern in die Schule zu holen. Früher habe ich mir angehört, das sei nicht wichtig, weil Eltern gar nicht in die Schule gehörten. Die Verantwortlichen hatten noch die Flurschule im Kopf und wussten gar nicht, was ich vor Ort benötige. Ich würde mir noch wünschen, dass alle Kommunen ausreichend ausgerüstet sind, um ihren Teil im Rahmen des Startchancen-Programms zu leisten, sowohl finanziell als auch in Hinblick auf ausreichendes Personal. Das muss auch bei finanzschwächeren Kommunen gewährleistet sein.

Mehr Informationen: www.westermann.de/startchancen

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Foto: Nicole Küppers © Fotostudio Köhring, Mülheim

Die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr ist eine von bisher 2.125 Schulen im neuen Startchancen-Programm. Nicola Küppers, Leiterin der zweimal mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schule, berichtet, welche Pläne sie für die Fördermittel hat und was sie sich von Schulträger und Ministerium wünscht, damit das Startchancen-Programm ein Erfolg wird.


Welche Pläne haben Sie mit dem Startchancen-Budget?

Nicola Küppers: In unserer schulischen Steuergruppe setzen wir uns immer Schulentwicklungsziele, auch unabhängig vom Startchancen-Programm. Aktuell haben wir vor, uns in unseren Ansätzen zur datengestützten Unterrichtsentwicklung weiterzuentwickeln. Wir lösen die Stundenplan-Struktur auf und berechnen mithilfe unserer Daten, was die Kinder lernen müssen. Dafür brauchen wir unter anderem flexiblere Räume und wollen große Plenumstische anschaffen, an denen wir gemeinsam lernen, erklären, diskutieren oder auch feiern können. Diese Tische wollen wir unter anderem aus dem Startchancen-Budget finanzieren, genauer aus Säule 1 des Budgets, die für Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung vorgesehen ist. Außerdem tun wir uns gerade mit anderen Startchancen-Schulen in Mülheim zusammen, um Synergien zu erzeugen. Gemeinsam werden wir uns eine gute Institution suchen, die unsere Schulentwicklungsprozesse sowie auch die Evaluation und Trainings dieser Prozesse begleitet. Für eine einzelne Schule ist so etwas sehr teuer, aber nur wenige haben die Möglichkeit, eine staatliche Prozessbegleitung der Schulentwicklung zu bekommen. Wir arbeiten schon jetzt schulübergreifend inhaltlich zusammen. Zum Beispiel tauschen wir uns aus, wie an den verschiedenen Schulen strukturiert Leistungsfeststellung und Diagnostik stattfinden und welche digitalen Tools dabei helfen können.

Säule 3 des Startchancen-Budgets ist für Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams gedacht. Wissen Sie schon, wie Sie das investieren?

Wir haben überlegt, wo in unseren multiprofessionellen Teamstrukturen noch Bedarf besteht und haben dann Personal ausgeschrieben. Ich glaube, diese Personal-Säule ist großartig und sehr hilfreich für viele Schulen. Aber noch lieber wäre es mir, wenn ich mehr Entscheidungsfreiheit hätte, was für Personal ich brauche. Zum Beispiel kann ich keine Ergotherapeutin von dem Geld einstellen, obwohl wir gut eine gebrauchen könnten. Oder ich würde das Geld auf 15 Studierende verteilen, die ich dann stundenweise sehr flexibel einsetzen könnte. Das wäre für mich unter Umständen ertragreicher als eine Einzelkraft in Vollzeit.

Was wünschen Sie sich vom Schulträger und vom Ministerium?

Ich fände es gut, wenn es verlässliche, prozessbegleitende Kommunikationsräume zwischen Schulträger, Schulaufsicht und der Einzelschule gibt, die lösungsorientiert die Entwicklung unterstützen. Die Schulautonomie sollte so weit gestärkt werden, dass die rahmenden Zuständigkeiten für innere und äußere Schulangelegenheiten im Dienst der Entwicklung der Schule stehen. Wir benötigen eine Kultur des Gelingens, in der sich alle Beteiligten kooperativ verpflichtet fühlen, sich aufeinander zuzubewegen. In Mülheim läuft das inzwischen recht gut. Man muss nicht mehr anderthalb Jahre Überzeugungsarbeit leisten, wenn man zum Beispiel einen zusätzlichen Raum braucht, um Eltern in die Schule zu holen. Früher habe ich mir angehört, das sei nicht wichtig, weil Eltern gar nicht in die Schule gehörten. Die Verantwortlichen hatten noch die Flurschule im Kopf und wussten gar nicht, was ich vor Ort benötige. Ich würde mir noch wünschen, dass alle Kommunen ausreichend ausgerüstet sind, um ihren Teil im Rahmen des Startchancen-Programms zu leisten, sowohl finanziell als auch in Hinblick auf ausreichendes Personal. Das muss auch bei finanzschwächeren Kommunen gewährleistet sein.

Mehr Informationen: www.westermann.de/startchancen

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