Rückblick: Deutscher Schulleitungskongress 2025
Informations- und Medienkompetenz: „kognitive Impfung gegen Fake News“
Foto:
Etrit Asllani © David Außerhofer
Ende November stand der Psychologe und Medienexperte Etrit Asllani zusammen mit Nicole Bornemann, Geschäftsführerin der Westermann Service und Beratung GmbH, auf dem Deutschen Schulleitungskongress in Düsseldorf auf der Bühne. Die gemeinsame Botschaft der beiden an die Schulleitungen: Demokratiebildung geht nicht ohne Informationskompetenz.
Mag sein, dass Lehrkräfte und Schulleitungen nicht sofort wissen, wer Etrit Asllani ist. Viele Schülerinnen und Schüler kennen den Psychologen jedoch seit Langem: Auf TikTok hat Asllani unter dem Namen @keinfakenews mehr als 600.000 Follower. Während der Corona-Pandemie hat er das Aufklären über Fake News für sich entdeckt, seitdem markieren ihn TikTok-Nutzerinnen und -Nutzer regelmäßig unter Beiträgen, die ihnen unglaubwürdig vorkommen. In kurzen Videos stellt er dann virale Fake News richtig.

Inzwischen ist Asllani überzeugt: Informations- und Medienkompetenz sind essenziell für die Demokratiebildung. „Ich würde nur noch die Lesekompetenz darüber stellen. Fake News führen zu einer Polarisierung der Gesellschaft“, sagt Asllani. „Hinzu kommt, dass die Informationsflut in den sozialen Netzwerken viele Menschen überfordert. Deshalb greifen sie auf kognitive Abkürzungen zurück: Sie achten nicht mehr auf Argumente, sondern eher darauf, was visuell ansprechend ist.“ Und dann sei da noch der Wahrheitseffekt: Je öfter wir etwas hören, desto eher halten wir es für glaubwürdig. Wer diese Mechanismen kennt, kann gezielt Zwietracht säen, wer sie nicht kennt, ist hilflos ausgeliefert – und entwickelt womöglich ein verzerrtes Bild der gesellschaftlichen Realität, ohne sich der gezielten Manipulation bewusst zu sein.
Medienkompetenz: Impfung gegen Desinformation
Schulen hält Asllani für zentrale Orte, um Schülerinnen und Schüler vor Desinformation zu schützen. „Studien zeigen, dass eine Förderung der Medienkompetenz im Unterricht wie eine kognitive Impfung gegen Fake News wirkt. Die Schülerinnen und Schüler sind dann skeptischer und lernen Tools kennen, um den Wahrheitsgehalt von Nachrichten zu prüfen“. Als unterhaltsamen Einstieg ins Thema empfiehlt Asllani kostenlose, wissenschaftlich entwickelte Browserspiele, zum Beispiel Get Bad News und Harmony Square, in denen die Schülerinnen und Schüler die Strategien gezielter Desinformation kennen lernen. Zahlreiche Materialien bietet außerdem die Medieninitiative #UseTheNews . Ein neues Material für Schulen zur Stärkung der Medien- und Informationskompetenz wird 2026 hinzukommen: Asllani hat dem Thema ein eigenes Buch mit dem Titel „Ctrl + Reality“ gewidmet, das 2026 bei Westermann erscheint.
Rückblick: Deutscher Schulleitungskongress 2025
Informations- und Medienkompetenz: „kognitive Impfung gegen Fake News“
Foto:
Etrit Asllani © David Außerhofer
Ende November stand der Psychologe und Medienexperte Etrit Asllani zusammen mit Nicole Bornemann, Geschäftsführerin der Westermann Service und Beratung GmbH, auf dem Deutschen Schulleitungskongress in Düsseldorf auf der Bühne. Die gemeinsame Botschaft der beiden an die Schulleitungen: Demokratiebildung geht nicht ohne Informationskompetenz.
Mag sein, dass Lehrkräfte und Schulleitungen nicht sofort wissen, wer Etrit Asllani ist. Viele Schülerinnen und Schüler kennen den Psychologen jedoch seit Langem: Auf TikTok hat Asllani unter dem Namen @keinfakenews mehr als 600.000 Follower. Während der Corona-Pandemie hat er das Aufklären über Fake News für sich entdeckt, seitdem markieren ihn TikTok-Nutzerinnen und -Nutzer regelmäßig unter Beiträgen, die ihnen unglaubwürdig vorkommen. In kurzen Videos stellt er dann virale Fake News richtig.

Inzwischen ist Asllani überzeugt: Informations- und Medienkompetenz sind essenziell für die Demokratiebildung. „Ich würde nur noch die Lesekompetenz darüber stellen. Fake News führen zu einer Polarisierung der Gesellschaft“, sagt Asllani. „Hinzu kommt, dass die Informationsflut in den sozialen Netzwerken viele Menschen überfordert. Deshalb greifen sie auf kognitive Abkürzungen zurück: Sie achten nicht mehr auf Argumente, sondern eher darauf, was visuell ansprechend ist.“ Und dann sei da noch der Wahrheitseffekt: Je öfter wir etwas hören, desto eher halten wir es für glaubwürdig. Wer diese Mechanismen kennt, kann gezielt Zwietracht säen, wer sie nicht kennt, ist hilflos ausgeliefert – und entwickelt womöglich ein verzerrtes Bild der gesellschaftlichen Realität, ohne sich der gezielten Manipulation bewusst zu sein.
Medienkompetenz: Impfung gegen Desinformation
Schulen hält Asllani für zentrale Orte, um Schülerinnen und Schüler vor Desinformation zu schützen. „Studien zeigen, dass eine Förderung der Medienkompetenz im Unterricht wie eine kognitive Impfung gegen Fake News wirkt. Die Schülerinnen und Schüler sind dann skeptischer und lernen Tools kennen, um den Wahrheitsgehalt von Nachrichten zu prüfen“. Als unterhaltsamen Einstieg ins Thema empfiehlt Asllani kostenlose, wissenschaftlich entwickelte Browserspiele, zum Beispiel Get Bad News und Harmony Square, in denen die Schülerinnen und Schüler die Strategien gezielter Desinformation kennen lernen. Zahlreiche Materialien bietet außerdem die Medieninitiative #UseTheNews . Ein neues Material für Schulen zur Stärkung der Medien- und Informationskompetenz wird 2026 hinzukommen: Asllani hat dem Thema ein eigenes Buch mit dem Titel „Ctrl + Reality“ gewidmet, das 2026 bei Westermann erscheint.




