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Rückblick auf den Westermann Summit: Wie kann Schule auf die Zukunft vorbereiten?  

Am 14. Juni stand das Berliner Futurium ganz im Zeichen der Westermann-Initiative #BildungausderZukunft. Dort diskutierten Bildungsexperten und -expertinnen darüber, wie Künstliche Intelligenz Schule verbessern kann, welche Future-Skills es braucht und wie das Vertrauen in digitale Bildungsmedien wachsen kann.

Medienkompetenz, Future-Skills, Künstliche Intelligenz (KI) – das waren die Schlagworte des dritten Westermann Summits im Berliner Futurium. Auf der Bühne diskutierten unter anderem Meinolf Ellers, Geschäftsführer der dpa-Initiative UseTheNews, Etrit Asllani, Innovationspsychologe und preisgekrönter Blogger, sowie Leah Schrimpf, Bereichsleiterin Bildungspolitik beim Digitalverband Bitkom. Mehr als 150 Gäste aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, Verwaltung sowie Schulträger und Multiplikatoren tauschten sich zu aktuellen Herausforderungen und zukunftsweisenden Ansätzen im Bildungssystem aus. Vier Thesen vom Podium: 

  1. Schule muss Informationskompetenz und Medienbildung fördern

„Nachrichtenkompetenz bildet die Basis für eine faktenbasierte Meinungsbildung und ist eine Grundlage der Demokratie“, sagte Meinolf Ellers. Er wies auf Forschungsergebnisse hin, die zeigen, wie unsicher junge Menschen bei der Bewertung von Nachrichtenquellen sind. Nur 34 Prozent der 18- bis 24-Jährigen vertrauen demnach den klassischen Nachrichten. Ellers’ Lösung: Junge Menschen hinter die Kulissen der journalistischen Arbeit führen und sie mit qualitätsgeprüften Inhalten auf den von ihnen genutzten Kanälen überzeugen. Wie das funktionieren kann, zeigte auch Etrit Asllani. Der Blogger betreibt auf TikTok mit dem Kanal @keinfakenews Aufklärung für junge Zielgruppen und begegnet ihnen hier, sehr erfolgreich, auf Augenhöhe.

  1. Schule darf kein geschlossenes System sein

Eine umfassende Bildung muss über den traditionellen Unterricht hinausgehen und Schülerinnen und Schüler auf die realen Anforderungen der Zukunft vorbereiten. Dazu beitragen könnten auch Kooperationen zwischen Schulen und lokalen Unternehmen sowie Medienhäusern, um wirtschaftliches Verständnis zu fördern und benötigte Kompetenzen praktisch aufzuzeigen. Jungunternehmer Jakob Neise befand in der Paneldiskussion: „Wir brauchen auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt mehr Spezialisten, um komplexe Aufgaben lösen zu können – unser Schulsystem bildet aber seit Jahrzehnten vor allem Generalisten aus.“ Ein Schritt in Richtung Spezialisierungen könne durch verstärkte Projektarbeit nach skandinavischem Vorbild erreicht werden, betonte Clark Parsons, Experte der Internetwirtschaft und CEO des European Startup Network. Dort gilt Projektarbeit als eine zentrale Methode zur Förderung von Schülerengagement, Kreativität und selbstgesteuertem Lernen.

  1. Schulen brauchen Vertrauen in EdTechs

Beth Havinga, Geschäftsführerin der European EdTech Alliance und der Beratungsfirma Connect EdTech, setzte sich mit der Evaluation digitaler Angebote auseinander. Ihr Fazit: „Wir benötigen einheitliche Evaluationsmechanismen und mehr Testzentren, damit Schulen Vertrauen in EdTechs gewinnen können.“ Denn nur 25 der 100 besten EdTech-Produkte erfüllen Forschungsstandards und Evaluationsmethoden seien oft interessengeleitet, erklärte Havinga. Vertrauen in EdTechs könne ein bundesweites Prüfsiegel mit transparenten Prüfkriterien schaffen. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass solche Prüfsiegel auch den Bedürfnissen kleinerer Unternehmen gerecht werden und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglichen, so Havinga.

  1. KI schafft Raum für Kreativität

Trotz der Herausforderungen, die KI für Schule bedeutet, waren sich die Teilnehmenden einig, dass KI eine große Chance beinhaltet, mehr Raum für Kreativität und menschliche Kommunikation zu schaffen. „KI kann von allen nicht sehr kreativen Tätigkeiten entlasten und schafft so Extrazeit für die außergewöhnlichen Aufgaben“, meinte dazu Jakob Neise. Und Etrit Asllani empfahl, KI dazu zu nutzen, veraltete Schulaufgaben leichter an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Denn: Die Nutzung von KI als Werkzeug im Unterricht kann das Lernen effizienter und individueller gestalten.

Foto vom Westermann Summit (c) David Außerhofer

Fazit

Der Westermann Summit verdeutlichte, dass das Bildungssystem vor großen Herausforderungen steht, aber gleichzeitig eine Chance hat, sich effizienter, individualisierter sowie kreativer aufzustellen. KI und digitale Technologien können mehr Zeit für innovative Unterrichtsformen schaffen, die Schülerinnen und Schüler besser in ihrer Lebenswirklichkeit abholen. Grundlegende Maßnahmen wie ein Gütesiegel für EdTech, mehr Projektarbeit und Kooperationen mit lokalen Medien und Unternehmen sind dazu notwendig.

Im abschließenden interaktiven Workshop unter Federführung von Leonard Sommer, Vice President Marketing & Sales bei ZAUBAR, konnten die Teilnehmenden selbst kreativ werden und Antworten entwickeln, wie Schule Kreativität fördern kann. Am Ende der Veranstaltung standen viele der Teilnehmenden auf den Tischen, um den Perspektivwechsel auch praktisch zu vollziehen – ein deutliches Zeichen für den gemeinsamen Einsatz, Schule zukunftsfähig zu gestalten.

Impressionen vom Westermann Summit 2024.
Fotos: (c) David Außerhofer

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Rückblick auf den Westermann Summit: Wie kann Schule auf die Zukunft vorbereiten?  

Am 14. Juni stand das Berliner Futurium ganz im Zeichen der Westermann-Initiative #BildungausderZukunft. Dort diskutierten Bildungsexperten und -expertinnen darüber, wie Künstliche Intelligenz Schule verbessern kann, welche Future-Skills es braucht und wie das Vertrauen in digitale Bildungsmedien wachsen kann.

Medienkompetenz, Future-Skills, Künstliche Intelligenz (KI) – das waren die Schlagworte des dritten Westermann Summits im Berliner Futurium. Auf der Bühne diskutierten unter anderem Meinolf Ellers, Geschäftsführer der dpa-Initiative UseTheNews, Etrit Asllani, Innovationspsychologe und preisgekrönter Blogger, sowie Leah Schrimpf, Bereichsleiterin Bildungspolitik beim Digitalverband Bitkom. Mehr als 150 Gäste aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, Verwaltung sowie Schulträger und Multiplikatoren tauschten sich zu aktuellen Herausforderungen und zukunftsweisenden Ansätzen im Bildungssystem aus. Vier Thesen vom Podium: 

  1. Schule muss Informationskompetenz und Medienbildung fördern

„Nachrichtenkompetenz bildet die Basis für eine faktenbasierte Meinungsbildung und ist eine Grundlage der Demokratie“, sagte Meinolf Ellers. Er wies auf Forschungsergebnisse hin, die zeigen, wie unsicher junge Menschen bei der Bewertung von Nachrichtenquellen sind. Nur 34 Prozent der 18- bis 24-Jährigen vertrauen demnach den klassischen Nachrichten. Ellers’ Lösung: Junge Menschen hinter die Kulissen der journalistischen Arbeit führen und sie mit qualitätsgeprüften Inhalten auf den von ihnen genutzten Kanälen überzeugen. Wie das funktionieren kann, zeigte auch Etrit Asllani. Der Blogger betreibt auf TikTok mit dem Kanal @keinfakenews Aufklärung für junge Zielgruppen und begegnet ihnen hier, sehr erfolgreich, auf Augenhöhe.

  1. Schule darf kein geschlossenes System sein

Eine umfassende Bildung muss über den traditionellen Unterricht hinausgehen und Schülerinnen und Schüler auf die realen Anforderungen der Zukunft vorbereiten. Dazu beitragen könnten auch Kooperationen zwischen Schulen und lokalen Unternehmen sowie Medienhäusern, um wirtschaftliches Verständnis zu fördern und benötigte Kompetenzen praktisch aufzuzeigen. Jungunternehmer Jakob Neise befand in der Paneldiskussion: „Wir brauchen auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt mehr Spezialisten, um komplexe Aufgaben lösen zu können – unser Schulsystem bildet aber seit Jahrzehnten vor allem Generalisten aus.“ Ein Schritt in Richtung Spezialisierungen könne durch verstärkte Projektarbeit nach skandinavischem Vorbild erreicht werden, betonte Clark Parsons, Experte der Internetwirtschaft und CEO des European Startup Network. Dort gilt Projektarbeit als eine zentrale Methode zur Förderung von Schülerengagement, Kreativität und selbstgesteuertem Lernen.

  1. Schulen brauchen Vertrauen in EdTechs

Beth Havinga, Geschäftsführerin der European EdTech Alliance und der Beratungsfirma Connect EdTech, setzte sich mit der Evaluation digitaler Angebote auseinander. Ihr Fazit: „Wir benötigen einheitliche Evaluationsmechanismen und mehr Testzentren, damit Schulen Vertrauen in EdTechs gewinnen können.“ Denn nur 25 der 100 besten EdTech-Produkte erfüllen Forschungsstandards und Evaluationsmethoden seien oft interessengeleitet, erklärte Havinga. Vertrauen in EdTechs könne ein bundesweites Prüfsiegel mit transparenten Prüfkriterien schaffen. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass solche Prüfsiegel auch den Bedürfnissen kleinerer Unternehmen gerecht werden und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglichen, so Havinga.

  1. KI schafft Raum für Kreativität

Trotz der Herausforderungen, die KI für Schule bedeutet, waren sich die Teilnehmenden einig, dass KI eine große Chance beinhaltet, mehr Raum für Kreativität und menschliche Kommunikation zu schaffen. „KI kann von allen nicht sehr kreativen Tätigkeiten entlasten und schafft so Extrazeit für die außergewöhnlichen Aufgaben“, meinte dazu Jakob Neise. Und Etrit Asllani empfahl, KI dazu zu nutzen, veraltete Schulaufgaben leichter an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Denn: Die Nutzung von KI als Werkzeug im Unterricht kann das Lernen effizienter und individueller gestalten.

Foto vom Westermann Summit (c) David Außerhofer

Fazit

Der Westermann Summit verdeutlichte, dass das Bildungssystem vor großen Herausforderungen steht, aber gleichzeitig eine Chance hat, sich effizienter, individualisierter sowie kreativer aufzustellen. KI und digitale Technologien können mehr Zeit für innovative Unterrichtsformen schaffen, die Schülerinnen und Schüler besser in ihrer Lebenswirklichkeit abholen. Grundlegende Maßnahmen wie ein Gütesiegel für EdTech, mehr Projektarbeit und Kooperationen mit lokalen Medien und Unternehmen sind dazu notwendig.

Im abschließenden interaktiven Workshop unter Federführung von Leonard Sommer, Vice President Marketing & Sales bei ZAUBAR, konnten die Teilnehmenden selbst kreativ werden und Antworten entwickeln, wie Schule Kreativität fördern kann. Am Ende der Veranstaltung standen viele der Teilnehmenden auf den Tischen, um den Perspektivwechsel auch praktisch zu vollziehen – ein deutliches Zeichen für den gemeinsamen Einsatz, Schule zukunftsfähig zu gestalten.

Impressionen vom Westermann Summit 2024.
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