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Vertretungsunterricht online

Ist keine Lehrkraft vor Ort, übernimmt die Digitale Landesschule

Foto © Max Heise

Wenn in Mecklenburg-Vorpommern Lehrkräfte langfristig ausfallen, findet der Unterricht trotzdem häufig statt. Die „Digitale Landesschule“, kurz DiLaS, ein Modellprojekt des Landes, springt dann mit Online-Unterricht ein.


49.000 Lehrkräfte fehlen bundesweit bis 2035, so hat es zuletzt die Kultusministerkonferenz berechnet, 2026 allein sollen es 8.155 sein. Für eine wachsende Zahl an Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern fällt trotzdem nicht mehr die Schule aus, wenn Lehrkräfte länger fehlen und die Schule keinen Vertretungsunterricht organisieren kann, weil dann die Digitale Landesschule den Unterricht übernimmt. Aktuell deckt sie die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik für Abschlussklassen der Jahrgänge 9 bis 12 ab, außerdem Religion für Klasse 7 und 8. Hinzu kommen Angebote für Deutsch als Zweitsprache sowie vertiefende Selbstlern-Einheiten.

Mit der DiLaS sieht sich das Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern als Vorreiter. Es gebe keinerlei Vorbilder, an denen man sich habe orientieren können, heißt es von dort. Die Idee sei während der Corona-Pandemie im Ministerium selbst entstanden.

So läuft Unterricht an der DiLaS ab
Zeichnet sich wegen einer fehlenden Lehrkraft ein Engpass ab, können Schulleitung und das zuständige staatliche Schulamt entscheiden, dass die DiLaS vorübergehend einspringt – sofern sie die Kapazitäten besitzt. Dann kommen die Schülerinnen und Schüler wie gewohnt in der Klasse zusammen, über ein Smartboard mit Kamera leitet eine Lehrkraft der DiLaS den Unterricht. Zum Teil findet synchroner „Live-Unterricht“ statt, dabei kann eine Lehrkraft bis zu zwei Klassen gleichzeitig unterrichten, auch wenn diese räumlich weit voneinander getrennt sind. Darüber hinaus bekommen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben, die sie asynchron bearbeiten. Technisch läuft der Zugang über die landesweite Lernplattform „itslearning“ und deren Videokonferenztool.

Themenblöcke minimieren Brüche zwischen On- und Offline-Unterricht
Inhaltlich stehen in der Digitalen Landesschule alle Themen zur Verfügung, die in den Bildungsplänen für das jeweilige Fach und Schuljahr vorgesehen sind. Dafür bereiten die Lehrkräfte der DiLaS eigene Unterrichtseinheiten vor.

Kommt die DiLaS zum Einsatz, dann übernimmt sie immer komplette, sechswöchige Themenblöcke. So soll verhindert werden, dass an den Übergängen zwischen Stamm- und digitaler Schule inhaltliche Brüche entstehen. Kehrt die Lehrkraft vor Ort wieder zurück, erhält sie Einsicht in alle Inhalte des Vertretungsunterrichts sowie Vorschläge für Lernstandstests mit entsprechenden Erwartungsbildern.

Diese Technik muss sein
Zu den technischen Mindestvoraussetzungen gehören vor allem eine digitale Tafel mit Kamera und Mikrofon sowie ein leistungsfähiger, datenschutzkonformer Internetzugang. Außerdem ist ein Account auf der Lernplattform „itslearning“ nötig.

Noch besser funktioniert es, wenn alle Schülerinnen und Schüler eigene Endgeräte besitzen, idealerweise mit Webcam, kabelgebundenem Headset und Tastatur. Damit können die Jugendlichen die Unterrichtsmaterialien einzeln ansehen und der direkte Kontakt zur Lehrkraft wird einfacher.

Vollständiges Angebot soll 2029 kommen
In den kommenden Jahren will die DiLaS ihr Angebot noch einmal deutlich erweitern. Läuft alles nach Plan, wird die Digitale Landesschule bis 2029 alle Fächer, Schulformen und Klassenstufen abdecken – damit wird sie eine komplette kooperative Gesamtschule mit Grundschule und gymnasialer Oberstufe. Auch Angebote für die berufliche Bildung gehören dazu.

Technisch ist das Angebot inzwischen voll aufgesetzt, die Entwicklung der digitalen Unterrichtsinhalte steht aktuell im Zentrum. Unter anderem steht den DiLaS-Lehrkräften dafür ein Greenscreen zur Verfügung, um eigene Lernvideos zu gestalten.

Entsprechend zuversichtlich ist man in der DiLaS, „dass der Unterricht pädagogisch und didaktisch hochwertig in digitaler Form erfolgen und die Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu den Lernzielen und erfolgreichen Bildungsabschlüssen führen kann – sofern alle Beteiligten auf eine gute technische Ausstattung und eine gute digitalen Infrastruktur zugreifen können.“ Dennoch weiß das Land um die hohe Bedeutung des direkten Kontakts zwischen Lernenden und Lehrenden – trotz der hochwertigen digitalen Bildung gelte nach wie vor das Primat des Präsenzunterrichts.

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Foto © Max Heise

Wenn in Mecklenburg-Vorpommern Lehrkräfte langfristig ausfallen, findet der Unterricht trotzdem häufig statt. Die „Digitale Landesschule“, kurz DiLaS, ein Modellprojekt des Landes, springt dann mit Online-Unterricht ein.


49.000 Lehrkräfte fehlen bundesweit bis 2035, so hat es zuletzt die Kultusministerkonferenz berechnet, 2026 allein sollen es 8.155 sein. Für eine wachsende Zahl an Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern fällt trotzdem nicht mehr die Schule aus, wenn Lehrkräfte länger fehlen und die Schule keinen Vertretungsunterricht organisieren kann, weil dann die Digitale Landesschule den Unterricht übernimmt. Aktuell deckt sie die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik für Abschlussklassen der Jahrgänge 9 bis 12 ab, außerdem Religion für Klasse 7 und 8. Hinzu kommen Angebote für Deutsch als Zweitsprache sowie vertiefende Selbstlern-Einheiten.

Mit der DiLaS sieht sich das Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern als Vorreiter. Es gebe keinerlei Vorbilder, an denen man sich habe orientieren können, heißt es von dort. Die Idee sei während der Corona-Pandemie im Ministerium selbst entstanden.

So läuft Unterricht an der DiLaS ab
Zeichnet sich wegen einer fehlenden Lehrkraft ein Engpass ab, können Schulleitung und das zuständige staatliche Schulamt entscheiden, dass die DiLaS vorübergehend einspringt – sofern sie die Kapazitäten besitzt. Dann kommen die Schülerinnen und Schüler wie gewohnt in der Klasse zusammen, über ein Smartboard mit Kamera leitet eine Lehrkraft der DiLaS den Unterricht. Zum Teil findet synchroner „Live-Unterricht“ statt, dabei kann eine Lehrkraft bis zu zwei Klassen gleichzeitig unterrichten, auch wenn diese räumlich weit voneinander getrennt sind. Darüber hinaus bekommen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben, die sie asynchron bearbeiten. Technisch läuft der Zugang über die landesweite Lernplattform „itslearning“ und deren Videokonferenztool.

Themenblöcke minimieren Brüche zwischen On- und Offline-Unterricht
Inhaltlich stehen in der Digitalen Landesschule alle Themen zur Verfügung, die in den Bildungsplänen für das jeweilige Fach und Schuljahr vorgesehen sind. Dafür bereiten die Lehrkräfte der DiLaS eigene Unterrichtseinheiten vor.

Kommt die DiLaS zum Einsatz, dann übernimmt sie immer komplette, sechswöchige Themenblöcke. So soll verhindert werden, dass an den Übergängen zwischen Stamm- und digitaler Schule inhaltliche Brüche entstehen. Kehrt die Lehrkraft vor Ort wieder zurück, erhält sie Einsicht in alle Inhalte des Vertretungsunterrichts sowie Vorschläge für Lernstandstests mit entsprechenden Erwartungsbildern.

Diese Technik muss sein
Zu den technischen Mindestvoraussetzungen gehören vor allem eine digitale Tafel mit Kamera und Mikrofon sowie ein leistungsfähiger, datenschutzkonformer Internetzugang. Außerdem ist ein Account auf der Lernplattform „itslearning“ nötig.

Noch besser funktioniert es, wenn alle Schülerinnen und Schüler eigene Endgeräte besitzen, idealerweise mit Webcam, kabelgebundenem Headset und Tastatur. Damit können die Jugendlichen die Unterrichtsmaterialien einzeln ansehen und der direkte Kontakt zur Lehrkraft wird einfacher.

Vollständiges Angebot soll 2029 kommen
In den kommenden Jahren will die DiLaS ihr Angebot noch einmal deutlich erweitern. Läuft alles nach Plan, wird die Digitale Landesschule bis 2029 alle Fächer, Schulformen und Klassenstufen abdecken – damit wird sie eine komplette kooperative Gesamtschule mit Grundschule und gymnasialer Oberstufe. Auch Angebote für die berufliche Bildung gehören dazu.

Technisch ist das Angebot inzwischen voll aufgesetzt, die Entwicklung der digitalen Unterrichtsinhalte steht aktuell im Zentrum. Unter anderem steht den DiLaS-Lehrkräften dafür ein Greenscreen zur Verfügung, um eigene Lernvideos zu gestalten.

Entsprechend zuversichtlich ist man in der DiLaS, „dass der Unterricht pädagogisch und didaktisch hochwertig in digitaler Form erfolgen und die Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu den Lernzielen und erfolgreichen Bildungsabschlüssen führen kann – sofern alle Beteiligten auf eine gute technische Ausstattung und eine gute digitalen Infrastruktur zugreifen können.“ Dennoch weiß das Land um die hohe Bedeutung des direkten Kontakts zwischen Lernenden und Lehrenden – trotz der hochwertigen digitalen Bildung gelte nach wie vor das Primat des Präsenzunterrichts.

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