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Sandra Jütte, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAW Hamburg im Projekt #UseTheNews

Foto: Sandra Jütte © dpa/Christian Charisius

#UsetheNews, eine Initiative der Deutschen Presseagentur (dpa), der Hamburger Behörde für Medien und der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), möchte die Nachrichtenkompetenz junger Menschen stärken. Sandra Jütte, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAW im Projekt #UseTheNews, erklärt im Interview die Idee dahinter.


Die Initiative bündelt ihre Aktivitäten in diesem Jahr unter dem Motto „Das Jahr der Nachricht“. Auch Westermann beteiligt sich daran. Warum soll #UseTheNews auch in die Schulen getragen werden und welche Angebote bietet die Initiative für Lehrkräfte?

Sandra Jütte: Aktuelle Studien zeigen, dass das Vertrauen in Nachrichten bei jungen Menschen gesunken ist und das Nachrichteninteresse insgesamt zurückgeht. Durch Smartphone, Internet und Social Media sehen wir uns alle, aber insbesondere junge Menschen sich einem enormen Informationsangebot ausgesetzt. Aus diesem Grund ist die Einbindung von Schulen so wichtig: In den Klassen sitzen nicht nur Schülerinnen und Schüler, die bereits eine gewisse Medienkompetenz mitbringen, sondern auch junge Menschen, die bisher kaum Berührungspunkte mit seriösen Nachrichtenformaten hatten und anfällig für Desinformation sind. Für Lehrkräfte haben wir spezielle Lernangebote entwickelt, basierend auf Studien des Leibniz-Instituts für Medienforschung. Unter dem Titel „Open News Education“ bündeln wir bei #UseTheNews zudem Bildungsangebote, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen von Medienhäusern, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die bei der Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in den Schulen unterstützen. In unserer Datenbank finden Lehrkräfte unter anderem multimediale Spiele, Tipps zum Umgang mit ChatGPT sowie Unterrichtsentwürfe zur Fake-News-Erkennung.

Welche Ansätze oder Methoden sehen Sie als besonders effektiv und erfolgversprechend an, um Nachrichten- und Medienkompetenz zu lernen bzw. zu vermitteln?

Rund ein Drittel der jungen Menschen fühlt sich von den Medien und Nachrichten nicht in ihrer Lebensrealität abgeholt und sie beklagen einen Mangel an Perspektivenvielfalt. Ich bin keine Pädagogin, aber ich glaube, wir müssen die Jugendlichen in ihrer Lebenswirklichkeit abholen und ihnen aufzeigen, was Nachrichten ganz persönlich mit ihnen zu tun haben. Es ist wichtig, sie aktiv einzubeziehen, indem sie beispielsweise selbst Nachrichten produzieren, lernen, wie sie recherchieren können, und verstehen, wie sie Quellen überprüfen. Dafür wollen wir Modellprojekte zwischen einzelnen Klassen und lokalen Medien initiieren. Gemeinsam erstellen Lokalredaktionen und Jugendliche dann digitale journalistische Beiträge. So lernen die Schülerinnen und Schüler ganz nebenbei wichtige Skills, die zu mehr Nachrichten- und Medienverständnis führen.

Noch befinden wir uns am Anfang des „Jahres der Nachricht“. Was ist in den kommenden Monaten mit #UseTheNews geplant und wie möchten Sie am Ende des Jahres auf die Initiative zurückblicken?

Am Ende des Jahres möchte ich auf eine Initiative zurückblicken, die viele junge Menschen mit ihren Aktivitäten erreicht hat und für das Thema Desinformation sensibilisieren konnte. Gleichzeitig hoffe ich, dass wir den Wert von wahren Nachrichten und Journalismus vermitteln können. Damit das gelingt, planen wir deutschlandweit unter anderem kostenlose, regionale Newscamps, die speziell auf Schülerinnen und Schüler abzielen. Die Newscamps sollen als niedrigschwellige Events dienen, um den Jugendlichen zu vermitteln, wie journalistische Arbeit funktioniert und warum Nachrichten auch für sie persönlich relevant sind. Was die Beteiligung angeht, sind wir offen für verschiedene Modelle. Wir freuen uns über jede einzelne Schulklasse, die gerne zu einem unserer Newscamps kommen möchte oder Lust hat, bei uns in anderer Form mitzumachen. Mit unserem Instagram-Kanal Social News Daily haben wir zudem gerade ein unterhaltsames, niedrigschwelliges Nachrichtenformat erschaffen. In den nächsten Monaten bereitet ein junges Team ein Nachrichtenthema wöchentlich so auf, dass Jugendliche und junge Erwachsene den Zusammenhang zur eigenen Lebenswirklichkeit herstellen können. Zusätzlich bietet das Format einen transparenten Einblick in den Alltag einer jungen Redaktion und in den journalistischen Entstehungsprozess. Ergänzend dazu soll es die schon erwähnten Modellprojekte zwischen Schulklassen und Redaktionen geben. Ich freue mich sehr, wenn wir einige Modellprojekte auch über 2024 und das Jahr der Nachricht hinaus initiieren können.

Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Beteiligung an #UseTheNews finden Interessierte über folgenden Link: https://www.usethenews.de/de.

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Sandra Jütte, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAW Hamburg im Projekt #UseTheNews

Foto: Sandra Jütte © dpa/Christian Charisius

#UsetheNews, eine Initiative der Deutschen Presseagentur (dpa), der Hamburger Behörde für Medien und der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), möchte die Nachrichtenkompetenz junger Menschen stärken. Sandra Jütte, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAW im Projekt #UseTheNews, erklärt im Interview die Idee dahinter.


Die Initiative bündelt ihre Aktivitäten in diesem Jahr unter dem Motto „Das Jahr der Nachricht“. Auch Westermann beteiligt sich daran. Warum soll #UseTheNews auch in die Schulen getragen werden und welche Angebote bietet die Initiative für Lehrkräfte?

Sandra Jütte: Aktuelle Studien zeigen, dass das Vertrauen in Nachrichten bei jungen Menschen gesunken ist und das Nachrichteninteresse insgesamt zurückgeht. Durch Smartphone, Internet und Social Media sehen wir uns alle, aber insbesondere junge Menschen sich einem enormen Informationsangebot ausgesetzt. Aus diesem Grund ist die Einbindung von Schulen so wichtig: In den Klassen sitzen nicht nur Schülerinnen und Schüler, die bereits eine gewisse Medienkompetenz mitbringen, sondern auch junge Menschen, die bisher kaum Berührungspunkte mit seriösen Nachrichtenformaten hatten und anfällig für Desinformation sind. Für Lehrkräfte haben wir spezielle Lernangebote entwickelt, basierend auf Studien des Leibniz-Instituts für Medienforschung. Unter dem Titel „Open News Education“ bündeln wir bei #UseTheNews zudem Bildungsangebote, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen von Medienhäusern, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die bei der Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in den Schulen unterstützen. In unserer Datenbank finden Lehrkräfte unter anderem multimediale Spiele, Tipps zum Umgang mit ChatGPT sowie Unterrichtsentwürfe zur Fake-News-Erkennung.

Welche Ansätze oder Methoden sehen Sie als besonders effektiv und erfolgversprechend an, um Nachrichten- und Medienkompetenz zu lernen bzw. zu vermitteln?

Rund ein Drittel der jungen Menschen fühlt sich von den Medien und Nachrichten nicht in ihrer Lebensrealität abgeholt und sie beklagen einen Mangel an Perspektivenvielfalt. Ich bin keine Pädagogin, aber ich glaube, wir müssen die Jugendlichen in ihrer Lebenswirklichkeit abholen und ihnen aufzeigen, was Nachrichten ganz persönlich mit ihnen zu tun haben. Es ist wichtig, sie aktiv einzubeziehen, indem sie beispielsweise selbst Nachrichten produzieren, lernen, wie sie recherchieren können, und verstehen, wie sie Quellen überprüfen. Dafür wollen wir Modellprojekte zwischen einzelnen Klassen und lokalen Medien initiieren. Gemeinsam erstellen Lokalredaktionen und Jugendliche dann digitale journalistische Beiträge. So lernen die Schülerinnen und Schüler ganz nebenbei wichtige Skills, die zu mehr Nachrichten- und Medienverständnis führen.

Noch befinden wir uns am Anfang des „Jahres der Nachricht“. Was ist in den kommenden Monaten mit #UseTheNews geplant und wie möchten Sie am Ende des Jahres auf die Initiative zurückblicken?

Am Ende des Jahres möchte ich auf eine Initiative zurückblicken, die viele junge Menschen mit ihren Aktivitäten erreicht hat und für das Thema Desinformation sensibilisieren konnte. Gleichzeitig hoffe ich, dass wir den Wert von wahren Nachrichten und Journalismus vermitteln können. Damit das gelingt, planen wir deutschlandweit unter anderem kostenlose, regionale Newscamps, die speziell auf Schülerinnen und Schüler abzielen. Die Newscamps sollen als niedrigschwellige Events dienen, um den Jugendlichen zu vermitteln, wie journalistische Arbeit funktioniert und warum Nachrichten auch für sie persönlich relevant sind. Was die Beteiligung angeht, sind wir offen für verschiedene Modelle. Wir freuen uns über jede einzelne Schulklasse, die gerne zu einem unserer Newscamps kommen möchte oder Lust hat, bei uns in anderer Form mitzumachen. Mit unserem Instagram-Kanal Social News Daily haben wir zudem gerade ein unterhaltsames, niedrigschwelliges Nachrichtenformat erschaffen. In den nächsten Monaten bereitet ein junges Team ein Nachrichtenthema wöchentlich so auf, dass Jugendliche und junge Erwachsene den Zusammenhang zur eigenen Lebenswirklichkeit herstellen können. Zusätzlich bietet das Format einen transparenten Einblick in den Alltag einer jungen Redaktion und in den journalistischen Entstehungsprozess. Ergänzend dazu soll es die schon erwähnten Modellprojekte zwischen Schulklassen und Redaktionen geben. Ich freue mich sehr, wenn wir einige Modellprojekte auch über 2024 und das Jahr der Nachricht hinaus initiieren können.

Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Beteiligung an #UseTheNews finden Interessierte über folgenden Link: https://www.usethenews.de/de.

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