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Die Schule, die dem Lernen Raum gibt

 Foto: Schule Hellerup © bpb/ Fotograf: Tobias Brecht

Kann Schule ohne Klassenräume funktionieren? Die Hellerup Skole in Gentofte, einem Vorort von Kopenhagen, macht es seit über zwanzig Jahren vor: Hier lernen über 700 Schülerinnen und Schüler auf drei verschiedenen Ebenen klassenübergreifend zusammen. Grund genug für einen Appell, Schule(n) mehr Raum zu geben.


Die ganze Schule als Klassenzimmer
In der Hellerup Skole gibt es keine verschlossenen Türen, nicht einmal Wände, die die Schülerinnen und Schüler voneinander abschirmen. Das Raumkonzept der öffentlich getragenen Gesamtschule baut auf einem partizipativen Konzept auf, das Architektinnen und Architekten gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und Lernenden entwickelt haben. Das Ziel: den Gemeinschaftssinn, die Kreativität und die partizipative Arbeit fördern. Dafür arbeiten die Schülerinnen und Schüler in projektbezogenen kleinen Gruppen verteilt auf drei Stockwerken zusammen. Sie wählen selbst, ob sie an Stehtischen, in Sitzgruppen oder lieber auf Sofas lernen wollen. Als zentrales Element verbindet eine geräumige Treppe die Stockwerke miteinander, die die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig auch als Pausentreffpunkt nutzen.

Gemeinschaftlich und digital
Die offenen Räume ermöglichen den Lehrkräften eine bessere Zusammenarbeit und Unterstützungsmöglichkeiten, da sie nicht isoliert voneinander unterrichten. Auch Krankheitsausfälle fängt das Kollegium so besser auf. Die Schülerinnen und Schüler genießen durch die Architektur ungewohnte Freiheiten: Wer sich nicht mehr konzentrieren kann, darf sich kurz austoben. Gleichzeitig können Lehrkräfte die Klassenstrukturen auflösen und für Projektarbeit zusammengelegte Gruppen gemeinsam unterrichten. Das stärkt den Gemeinschaftssinn. Zudem fördern die offenen Unterrichtsbereiche mit Sofas und Lernnischen für kleinere Arbeitsgruppen das selbstständige Lernen und kreative Arbeiten.

Klar, dass so ein Raumkonzept nur mit viel digitalem Lernen funktioniert. Schülerinnen und Schüler bringen ihre eigenen Laptops mit, sofern sie welche besitzen. Den Rest stellt die Schule. Damit sind sie räumlich flexibel und können von überall auf Materialien zugreifen.

Ein Konzept, das aufgeht, wie Schulleiter Lasse Reichstein in einem Interview mit der Bundeszentrale für politische Bildung verrät: „Die Struktur unserer Schule bringt alle näher zusammen und ermöglicht engere und bessere Beziehungen. Bei uns ist es einfach schwerer, allein zu bleiben. Wir sind der festen Überzeugung – und die Forschung gibt uns hier Recht –, dass von einem gemeinschaftlichen Lernen, bei dem die einzelnen Schülerinnen und Schüler nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für die Gruppe übernehmen, am Ende jeder Einzelne profitiert.“

Ein Modell auch für Deutschland?
In den kommenden Jahren müssen in Deutschland viele Schulen neu gebaut oder zumindest saniert werden. Der Großteil der deutschen Schulen wurde entweder in einer ersten großen Bauphase um 1900 oder um 1970 gebaut. Beide Bauphasen orientierten sich an den Konzepten der Industrialisierung – Disziplin und Frontalunterricht standen dabei im Fokus. Somit bietet sich eine herausragende Chance für künftige Bauten: Schulräume und Lernbereiche können sich endlich den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler anpassen. Für Inspiration lohnt ein Blick nach Dänemark.

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 Foto: Schule Hellerup © bpb/ Fotograf: Tobias Brecht

Kann Schule ohne Klassenräume funktionieren? Die Hellerup Skole in Gentofte, einem Vorort von Kopenhagen, macht es seit über zwanzig Jahren vor: Hier lernen über 700 Schülerinnen und Schüler auf drei verschiedenen Ebenen klassenübergreifend zusammen. Grund genug für einen Appell, Schule(n) mehr Raum zu geben.


Die ganze Schule als Klassenzimmer
In der Hellerup Skole gibt es keine verschlossenen Türen, nicht einmal Wände, die die Schülerinnen und Schüler voneinander abschirmen. Das Raumkonzept der öffentlich getragenen Gesamtschule baut auf einem partizipativen Konzept auf, das Architektinnen und Architekten gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und Lernenden entwickelt haben. Das Ziel: den Gemeinschaftssinn, die Kreativität und die partizipative Arbeit fördern. Dafür arbeiten die Schülerinnen und Schüler in projektbezogenen kleinen Gruppen verteilt auf drei Stockwerken zusammen. Sie wählen selbst, ob sie an Stehtischen, in Sitzgruppen oder lieber auf Sofas lernen wollen. Als zentrales Element verbindet eine geräumige Treppe die Stockwerke miteinander, die die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig auch als Pausentreffpunkt nutzen.

Gemeinschaftlich und digital
Die offenen Räume ermöglichen den Lehrkräften eine bessere Zusammenarbeit und Unterstützungsmöglichkeiten, da sie nicht isoliert voneinander unterrichten. Auch Krankheitsausfälle fängt das Kollegium so besser auf. Die Schülerinnen und Schüler genießen durch die Architektur ungewohnte Freiheiten: Wer sich nicht mehr konzentrieren kann, darf sich kurz austoben. Gleichzeitig können Lehrkräfte die Klassenstrukturen auflösen und für Projektarbeit zusammengelegte Gruppen gemeinsam unterrichten. Das stärkt den Gemeinschaftssinn. Zudem fördern die offenen Unterrichtsbereiche mit Sofas und Lernnischen für kleinere Arbeitsgruppen das selbstständige Lernen und kreative Arbeiten.

Klar, dass so ein Raumkonzept nur mit viel digitalem Lernen funktioniert. Schülerinnen und Schüler bringen ihre eigenen Laptops mit, sofern sie welche besitzen. Den Rest stellt die Schule. Damit sind sie räumlich flexibel und können von überall auf Materialien zugreifen.

Ein Konzept, das aufgeht, wie Schulleiter Lasse Reichstein in einem Interview mit der Bundeszentrale für politische Bildung verrät: „Die Struktur unserer Schule bringt alle näher zusammen und ermöglicht engere und bessere Beziehungen. Bei uns ist es einfach schwerer, allein zu bleiben. Wir sind der festen Überzeugung – und die Forschung gibt uns hier Recht –, dass von einem gemeinschaftlichen Lernen, bei dem die einzelnen Schülerinnen und Schüler nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für die Gruppe übernehmen, am Ende jeder Einzelne profitiert.“

Ein Modell auch für Deutschland?
In den kommenden Jahren müssen in Deutschland viele Schulen neu gebaut oder zumindest saniert werden. Der Großteil der deutschen Schulen wurde entweder in einer ersten großen Bauphase um 1900 oder um 1970 gebaut. Beide Bauphasen orientierten sich an den Konzepten der Industrialisierung – Disziplin und Frontalunterricht standen dabei im Fokus. Somit bietet sich eine herausragende Chance für künftige Bauten: Schulräume und Lernbereiche können sich endlich den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler anpassen. Für Inspiration lohnt ein Blick nach Dänemark.

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