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„Vieles, was wir den Schülerinnen und Schülern beigebracht haben, wussten die Eltern auch noch nicht.“

Foto: Judith Lehnert, Schulleiterin der Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden, © privat

30.06.2023: In Hessen steht seit einem Jahr das Pilotfach „Digitale Welt“ in rund 70 fünften Klassen auf dem Stundenplan. Eine der teilnehmenden Schulen ist die Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden. Hier vermitteln Lehrkräfte in zwei Wochenstunden informatische Grundlagen und greifen dabei Themen wie Datenschutz, Cybermobbing und Künstliche Intelligenz auf.


Als das Projekt im vergangenen Jahr angekündigt wurde, gab es gemischte Reaktionen: Die einen waren der Meinung, dass ein Pilotprojekt mit zwei freiwilligen Wochenstunden den Herausforderungen der digitalen Welt nicht gerecht werde. Für andere war es dennoch ein wichtiger Schritt, um Schule zukunftsfähiger zu gestalten. Als vielversprechendes Projekt sieht es auch Judith Lehnert, Schulleiterin an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden. „Zuvor mussten wir den Informatikunterricht gänzlich mit eigenen Ressourcen umsetzen, nun haben wir mehr Mittel und ein größeres Team zur Verfügung. Zudem konnten wir das Fach in Ansätzen doppelt besetzen, so dass sich das Lehrkräfte-Team gut gegenseitig unterstützen kann“, berichtet Lehnert.

 Schülerinnen und Schüler mit hoher Motivation dabei

Auch von Lernenden kommt ein positives Feedback. „Die Kinder haben ein sehr starkes Interesse, sich mit der digitalen Welt zu beschäftigen. Dem Smartphone begegnen sie täglich. Daher ist es sehr sinnvoll, dass sie sich auch in der Schule stärker damit auseinandersetzen“, erklärt sie. Zudem sind die Schülerinnen und Schüler keinem Leistungsdruck ausgesetzt, denn benotet wird das Fach zunächst nicht. Da der Unterricht in der verpflichtenden Vormittagszeit angeboten werde, stelle die Freiwilligkeit kein Problem dar. „Weil das Fach so viel Spaß macht, möchte eigentlich jedes Kind dabei sein“, erzählt die Schulleiterin.

 Unterricht in der Praxis

Im Unterricht stehen konkrete Fragen im Fokus: Wie wird ein Binärcode angewendet? Was sind Pixel und wie funktionieren Algorithmen? Wie verhalte ich mich im Internet und was passiert mit meinen Daten? „Das Wichtigste ist, komplizierte Themen so herunterzubrechen, dass es Kinder in der fünften Klasse verstehen“, erklärt Lehnert. Dafür würden unter anderem Computer auseinandergebaut oder kleine Programmierungen geschrieben. Auch die Eltern profitieren: „Die Kinder tragen ihr Wissen in die Familien hinein. Vieles, was wir den Schülerinnen und Schülern beigebracht haben, wussten die Eltern auch noch nicht so genau“, berichtet Lehnert.

 Zweite Runde geplant

Allerdings fehlt es teilweise noch an Unterrichtsmaterial: „Die Kolleginnen und Kollegen müssen viel Material selbst erstellen. Ich hoffe daher, dass für das zweite Projektjahr noch mehr Materialien zur Verfügung gestellt werden, damit unsere Lehrkräfte hier entlastet werden. Denn ein neues Fach aufzusetzen, ist natürlich viel Arbeit“, betont Lehnert. Dennoch zieht sie ein positives Zwischenfazit: „Wir wünschen uns, dass das Projekt so weitergeführt wird. Die Kinder haben Spaß und lernen wichtige Grundlagen fürs Leben, die wir in anderen Fächern so nicht aufgreifen können“.

Mittlerweile läuft die Bewerbungsphase für die zweite Runde des Pilotprojektes. Zudem ist ein „Senior Modell“ geplant: Dann wird die Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden andere Schulen mit ihren Erfahrungen aus dem ersten Projektjahr unterstützen können.

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Foto: Judith Lehnert, Schulleiterin der Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden, © privat

30.06.2023: In Hessen steht seit einem Jahr das Pilotfach „Digitale Welt“ in rund 70 fünften Klassen auf dem Stundenplan. Eine der teilnehmenden Schulen ist die Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden. Hier vermitteln Lehrkräfte in zwei Wochenstunden informatische Grundlagen und greifen dabei Themen wie Datenschutz, Cybermobbing und Künstliche Intelligenz auf.


Als das Projekt im vergangenen Jahr angekündigt wurde, gab es gemischte Reaktionen: Die einen waren der Meinung, dass ein Pilotprojekt mit zwei freiwilligen Wochenstunden den Herausforderungen der digitalen Welt nicht gerecht werde. Für andere war es dennoch ein wichtiger Schritt, um Schule zukunftsfähiger zu gestalten. Als vielversprechendes Projekt sieht es auch Judith Lehnert, Schulleiterin an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden. „Zuvor mussten wir den Informatikunterricht gänzlich mit eigenen Ressourcen umsetzen, nun haben wir mehr Mittel und ein größeres Team zur Verfügung. Zudem konnten wir das Fach in Ansätzen doppelt besetzen, so dass sich das Lehrkräfte-Team gut gegenseitig unterstützen kann“, berichtet Lehnert.

 Schülerinnen und Schüler mit hoher Motivation dabei

Auch von Lernenden kommt ein positives Feedback. „Die Kinder haben ein sehr starkes Interesse, sich mit der digitalen Welt zu beschäftigen. Dem Smartphone begegnen sie täglich. Daher ist es sehr sinnvoll, dass sie sich auch in der Schule stärker damit auseinandersetzen“, erklärt sie. Zudem sind die Schülerinnen und Schüler keinem Leistungsdruck ausgesetzt, denn benotet wird das Fach zunächst nicht. Da der Unterricht in der verpflichtenden Vormittagszeit angeboten werde, stelle die Freiwilligkeit kein Problem dar. „Weil das Fach so viel Spaß macht, möchte eigentlich jedes Kind dabei sein“, erzählt die Schulleiterin.

 Unterricht in der Praxis

Im Unterricht stehen konkrete Fragen im Fokus: Wie wird ein Binärcode angewendet? Was sind Pixel und wie funktionieren Algorithmen? Wie verhalte ich mich im Internet und was passiert mit meinen Daten? „Das Wichtigste ist, komplizierte Themen so herunterzubrechen, dass es Kinder in der fünften Klasse verstehen“, erklärt Lehnert. Dafür würden unter anderem Computer auseinandergebaut oder kleine Programmierungen geschrieben. Auch die Eltern profitieren: „Die Kinder tragen ihr Wissen in die Familien hinein. Vieles, was wir den Schülerinnen und Schülern beigebracht haben, wussten die Eltern auch noch nicht so genau“, berichtet Lehnert.

 Zweite Runde geplant

Allerdings fehlt es teilweise noch an Unterrichtsmaterial: „Die Kolleginnen und Kollegen müssen viel Material selbst erstellen. Ich hoffe daher, dass für das zweite Projektjahr noch mehr Materialien zur Verfügung gestellt werden, damit unsere Lehrkräfte hier entlastet werden. Denn ein neues Fach aufzusetzen, ist natürlich viel Arbeit“, betont Lehnert. Dennoch zieht sie ein positives Zwischenfazit: „Wir wünschen uns, dass das Projekt so weitergeführt wird. Die Kinder haben Spaß und lernen wichtige Grundlagen fürs Leben, die wir in anderen Fächern so nicht aufgreifen können“.

Mittlerweile läuft die Bewerbungsphase für die zweite Runde des Pilotprojektes. Zudem ist ein „Senior Modell“ geplant: Dann wird die Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden andere Schulen mit ihren Erfahrungen aus dem ersten Projektjahr unterstützen können.

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